Physik und Mathematik in den Ferien

Christiane Hartung, Hünfelder Zeitung vom 29. August 2013

FÜRSTENECK. Auf Burg Fürsteneck trafen sich Oberstufenschüler, Lehramtsstudenten und Uni-Professoren. Zwei Wochen lang vertieften sie ihre naturwissenschaftlichen Kenntnisse und tauschten sich untereinander aus.

„Die Akademie hat Spaß gemacht, obwohl es viel Arbeit war. Aber es hat sich gelohnt“, fasst die 17-jährige Johanna Hering aus Hünfeld ihren zweiwöchigen Aufenthalt auf der mittelalterlichen Burg zusammen. Dort hat die Wigbertschülerin mit 41 anderen Oberstufenschülern an der Hessischen Schülerakademie teilgenommen. Aus allen Teilen Deutschlands und sogar aus Ägypten sind Jugendliche nach Fürsteneck gereist – Johanna jedoch ist die einzige Teilnehmerin aus Hünfeld.

„Obwohl meine Freundinnen nicht verstehen konnten, dass ich einen Teil meiner Ferien freiwillig geopfert habe, um hier zu sein, bewundern sie doch meinen Entschluss“, berichtet die Wigbertschülerin und zieht ihr Fazit: „Es hat mir eine Richtung gegeben.“ Sie habe hier ihre naturwissenschaftliche Seite voll ausleben können und zieht auch ein naturwissenschaftliches Studium nach dem Abitur in Betracht. Wie ihr geht es wohl den meisten Schülern, die an der Schülerakademie teilnehmen.

„Man braucht sich hier für seine Begeisterung für Mathematik oder die anderen naturwissenschaftlichen Disziplinen nicht zu schämen“, erklärt Dr. Cynthia Hog-Angeloni, die Akademische Rätin für Mathematik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und nebenberuflich an der Johann Wolfgang von Goethe-Universität in Frankfurt arbeitet. Zusammen mit ihrem Kollegen Dr. Peter Gorzolla vom Historischen Seminar an der Frankfurter Uni hat sie die Akademie geleitet. Insgesamt vier Kurse mit den Schwerpunkten Biologie, Geschichte, Mathematik und Physik boten Uni-Kursleiter und Lehramtsstudenten an.

In kleinen Gruppen konnten die 42 Schüler zwei Bereiche auswählen. Unter anderem unternahmen sie eine Entdeckungsreise durch den menschlichen Körper, analysierten mit Versuchen und Experimenten die Wahrnehmungs- und Leistungsfähigkeit des Menschen und vermaßen ihren Schädel mit einem 3DLaserscanner. Die Teilnehmer erhielten einen Einblick in das Gebiet der Topologie, setzten sich mit der narrativen und sprachlichen Bedingtheit der Geschichtswissenschaft auseinander oder gingen den Phänomenen vieler meteorologischer Erscheinungen auf den Grund.

Begeistert sind aber nicht nur die Schüler. „Es ist wundervoll, man erhält einen völlig neuen Blick auf Schüler“, erklärt Katja Alt (27), die an der Uni in Frankfurt Geschichte auf Lehramt studiert. Sie nimmt bereits zum dritten Mal als studentische Lehrkraft teil. „Die Schüler sind unglaublich interessiert, sie diskutieren und haben Fragen. Ich bewundere ihre Energie.“

Über die Akademie hinaus bleibt die Studentin mit den Schülern verbunden. „Die Kontakte werden gehalten“, sagt sie. Fast zu allen Schülern, die sie in diesen drei Jahren betreut hat, stehe sie noch immer in Verbindung. Ein paar haben sie sogar an der Uni in Frankfurt besucht. „In diesen zwei Wochen entstehen auch zwischen den Schülern Freundschaften, zum Teil sogar Beziehungen“, weiß die 27-Jährige.

Neben den naturwissenschaftlichen Themen wählte jeder Teilnehmer einen künstlerisch-musischen Kurs. Der 17-jährigen Hünfelderin fiel die Wahl leicht. In ihrer Freizeit spielt Johanna gern Geige. So wählte sie die Kammermusik und konnte ihre Leidenschaft für die Musik ausleben.

Zum Abschluss der gemeinsamen zwei Wochen präsentierten die Jugendlichen ihren Eltern an einem Gästenachmittag ihre Arbeitsergebnisse.

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